Das Projekt kultur.kirche.herzkamp

Kultur hören & erhalten

©Frank Vincentz

Das Kulturprojekt kultur.kirche.herzkamp symbolisiert in seinem Namen den Zusammenklang von dörflich-ländlichem Umfeld, aktivem Kirchenleben und kulturellen Ausdruckformen unterschiedlichster Quellen. Hier begegnen sich im Raum der Kirche die vertraute dörfliche Welt und anspruchsvolle Kultur.

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Am Anfang war eine halb-private Runde

Während eines Trauerkaffees nach der Beerdigung eines Herzkamper Gemeindegliedes,  entzündete sich ein reger Austausch über frühere kulturelle Aktivitäten in Herzkamp ( „Kultur und Wein im Dorf“ der Bürgergemeinschaft Herzkamp e.V. 2009 – 2013), die Arbeit der City-Kirche Elberfeld und  die verborgenen Interessen an sozialen und kulturellen Angeboten auf dem Lande.

Die Neugier, die Beziehungen engagierter Mitbürger und der Aufbruch des Gemeindebezirkes der Kirche zu Herzkamp eine weitere, neue Bedeutung einzustiften, taten ihr übriges hinzu. Am 4. April 2018 feierte das Kulturprojekt kultur.kirche.herzkamp mit einer Gedenkveranstaltung zum 50. Todestag von Martin-Luther King seinen Einstieg.

Bernd Kuschmann als Sprecher und Florian Geldsetzer und Annette Meier-Krüger gestalteten den sehr anspruchsvollen Abend. Das hohe Niveau der Kulturschaffenden, der Inhalt und die Kirche zu Herzkamp selbst mit ihrer Atmosphäre und Akustik prägten die durchweg positiven Rückmeldungen. Sie waren derartig ermutigend, dass sich bald schon die ersten Konturen eines Kulturprojektes entwickelten

Backstage

Im Hintergrund bildete sich ein Kreis um Hans-Werner Zielis, Kuratorium der City Kirche Elberfeld und Ortwin Pfläging, Pfarrer in Herzkamp. Hinzu kamen Ute Braukmann und weitere Mitstreiter von Kultur & Wein im Dorf hinzu. Die Leitung der Kirchengemeinde fühlte sich in ihren Anstrengungen bestätigt, alles für eine erhaltende Restaurierung der historischen Sauerorgel zu tun, neben all den anderen notwendigen Investitionen für ein dauerhaftes Gemeindeleben.

Die Planungen für das Jahr 2019 stießen bei einem Nachbarn auf offene Ohren. Friedhelm Isenberg ließ sich darauf ein die Kulturangebote abzusichern und gleichzeitig den Erhalt der geliebten Kirche samt Orgel zu stützen. Das Ehrenamtlichen-Team, das Netzwerk Zielis und Pfläging und die finanzielle Unterstützung durch einen Sponsor machten es möglich, dass drei Events (zwei Konzerte und eine musikalische Lesung) erfolgreich durchgeführt werden konnten. Die ersten Erlöse für die Sanierung von Kirchendach und Orgel wurden erzielt.

Podium

Das Projekt kultur.kirche.herzkamp bietet ein sehr breites Spektrum kultureller Angebote: Weltmusik, Jazz, Brasilianische Popularmusik, Reggae, Chormusik, theologisch reflektierende Musik, englische und italienische Lautenlieder des 17. Jahrhunderts oder der 70. Geburtstag von Rio Reiser. Theologische und ethisch besonders relevante Ereignisse wie die Jahrestage der Ermordung Martin Luther Kings,  Dietrich Bonhoeffers oder der 100. Geburtstag von Sophie Scholl kommen zum hochprofessionellen Vortrag. Der jeweilige Vortrag wird durch anerkannte Schauspieler und Schauspielerinnen, die musikalische Rahmung und die Interpretation professioneller Musiker und Musikerinnen vertieft.

Die Kirche zu Herzkamp scheint mit ihrer Akustik wie dafür geschaffen zu sein. Ihre ansprechende Architektur gibt dem Dargebotenen eine besondere Weihe. Bühnentechnische Talente aus der TenSing-Arbeit der Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede entfalten hier ihre bühnen- und lichttechnische Kompetenz und erweitern sie ständig. Die Förderung dieser jugendlichen Talente macht diese Kulturarbeit besonders nachhaltig.

Vision

Die Aktiven des Kulturprojektes kultur.kirche.herzkamp füllen eine mehrdimensionale Vision mit Leben. Angetrieben von der Frage, was macht das Leben menschlich und wie können wir es davor bewahren in den barbarischen und zynischen Ausbrüchen unserer Zeiten einzuknicken, wollen sie die Kirche zu Herzkamp als Ort der Begegnung und Austausch erhalten und weiterentwickeln.

Dazu gehört es, das Gebäude und seine kulturellen Schätze zu sanieren und für die kommenden Generationen zu ertüchtigen. Das bedeutet nicht nur das Dach zu sanieren und die Orgel zu restaurieren, sondern auch den Ansprüchen von Gastlichkeit, Barrierefreiheit und Energieeffizienz zu genügen. Die Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede unterstützt den Bezirk Herzkamp darin, dafür die notwendigen Räume durch bauliche Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.

Das Kulturprojekt hat damit auch die soziale Verantwortung strukturelle Maßnahmen zu ermöglichen, die allen Anwohnern und Anwohnerinnen dient.

Es wäre ein hoffnungsvolles Zeichen, wenn es gelänge, kulturelles Leben zu fördern und ein vertrautes und landschaftsprägendes Gebäude zu erhalten und vertraute und neue Räume der Begegnung dauerhaft zugewinnen. Davon werden auch kommende Generationen zehren.

©Elisa Krooss

„Wir wollen, dass Kirche lebendig ist.“

- Ortwin Pfläging -

Pfarrer der Ev. Kirche Herzkamp und
Mitbegründer des Projektes kultur.kirche.herzkamp

Förder- und Freundeskreis

Ein eingespieltes Team aus der Herzkamper Nachbarschaft stemmt die vielfältigen Aufgaben, die mit dem Kulturprojekt einhergehen. Sei es der Entwurf von Plakaten, das Verteilen von Flyern, die Sorge um das leibliche Wohl der Besucher:innen, und übernehmen die Einlasskontrollen und das Herrichten des Kirchsaales und die Betreuung des Parkplatzes auf dem Festplatz des Schützenfestes in die Hand. Das Gemeindebüro organisiert hoch motiviert die Abrechnung von Eintrittskarten, Flyern und Honoraren.

Eine entscheidende Größe bilden unsere Sponsoren, die Familien Wagner und Isenberg, die Firma Wicke und die Stiftung der Sparkasse Sprockhövel. Durch ihr zuverlässiges finanzielles Engagement gelingt es nicht nur Kultur erlebbar zu machen sondern auch zu erhalten. Durch ihr Engagement wird es möglich, dass der Erlös aus dem Kartenverkauf direkt in die Sanierung des Kirchdaches und der Restaurierung der historischen Sauerorgel fließen kann. So dient das Erleben von Kultur auch dem Erhalt von kulturellen Werten.

Familie Isenberg
Sprockhövel-Herzkamp
Steuerberatung
Barbara Wagner
Sprockhövel-Herzkamp